PRP – ist Eigenbluttherapie an Fuß und Sprunggelenk sinnvoll?
PRP ist eine neue schonende Methode zur Behandlung von Arthrose und Gelenkschmerzen. Dabei wird eigenes plättchenreiches Plasma als Blutbestandteil des Patienten zum individuellen Wirkstoff für die Therapie. PRP (plättchenreiches Plasma) wirkt effektiv bei der Linderung von Arthrosebeschwerden (Trams E. et al., Cells 2022). Wir nutzen die PRP Therapie in unserem Zentrum regelmäßig zur Therapie bei Arthrose an Hüft- und Kniegelenk.
Die PRP – Therapie bei Arthrose an Fuß und Sprunggelenk zeigt leider bisher keine überzeugenden Ergebnisse (Paget LDA. et al., JAMA 2021). Aus diesem Grund kommt die PRP – Therapie bei Arthrose an Fuß und Sprunggelenk für uns nur in Frage, falls andere Therapieoptionen vom Patienten abgelehnt werden oder hohe medizinische Risiken für eine Operation bestehen.
Wie funktioniert die PRP – Therapie und warum?
Das Blut jedes Patienten enthällt eigene Wachstumsfaktoren, die für Regeneration und Wundheilung genutzt werden können. Diese wertvollen Wachstumsfaktoren können von den Blutplättchen freigesetzt werden. Das Ziel der PRP – Therapie ist es, die Wachstumsfaktoren möglichst vieler Blutplättchen auf einmal nutzen zu können. Dazu werden andere Blutbestandteile, die für die PRP – Therapie nicht gebraucht werden, vorher mit einer Zentrifuge von den Blutplättchen getrennt.
Wie läuft die PRP – Therapie in der Praxis ab?
Zu Beginn wird eine kleine Menge Blut aus der Armvene des Patienten entnommen. Das Patientenblut wird dann in eine Zentrifuge gegeben und das plättchenreiche Plasma (PRP) von den restlichen Blutbestandteilen getrennt. Nun müssen die Blutplättchen noch dazu angeregt werden die Wachstumsfaktoren auszuschütten. Diese Aktivierung erfolgt durch körpereigene Botenstoffe wie z.B. Thrombin. Das so gewonnene aktivierte PRP kann anschließend ins Gelenk des Patienten gespritzt werden.
Wirkt die PRP – Therapie an Fuß und Sprunggelenk?
Die PRP – Therapie bei Erkrankungen an Fuß und Sprunggelenk hat aus wissenschaftlicher Sicht wiederholt überzeugenden Ergebnisse gezeigt (Bagheri K. et al., FAS 2024). Aus diesem Grund nutzen wir PRP in unserem Zentrum in Berlin für die gezielte Therapie von Erkrankungen an Fuß und Sprunggelenk (Stand 01-2024).
Insbesondere Beschwerden bei Plantarfasziitis und Fersensporn profitieren von der PRP Therapie (Hurley ET. et al., Orthop J Sports Med, 2020). 6 Monate und 12 Monate nach Beginn der Therapie zeigte sich eine deutlichere Verbesserung als bei herkömmlicher Therapie.
Sogar im direkten Vergleich zur althergebrachten Injektion mit Cortison (heute nur noch in Ausnahmefällen indiziert) rund um die Planatarfaszie zeigt die Therapie mit PRP bessere Ergebnisse in den ersten 12 Monaten (Hohmann E. et al., Am J Sports Med, 2021).
Die Achillessehne ist die größte Sehne des menschlichen Körpers – da muss die PRP Therapie doch sinnvoll sein!?
Der Verdacht ist sehr naheliegend, dass PRP auch bei Achillessehnenbeschwerden hilfreich sein kann – nachdem sich gezeigt hat, dass andere Sehnen des menschlichen Körpers gut mit PRP therapiert werden können. Sehnenverletzungen und Sehnenüberlastungen an Fuß und Sprunggelenk profitieren in mehreren großen review Studien NICHT von einer Therapie mit PRP. Achillodynie als überlastungsbedingte Erkrankung der Achillessehne zeigt keine relevante Verbesserung durch zusätzliche PRP -Therapie (z.B. Nauwelaers AK. et al., FAS 2021). PRP – Behandlungen nach Ruptur der Achillessehne führen nicht zu einer relevanten Verbesserung für die Patienten (Boksh K. et al., Foot (Edinb) 2022).