Erneute Ruptur der Achillessehne – Therapiestrategie

Auf die Nachbehandlung kommt es an!

Alle Verfahren zur Therapie einer Achillessehnenruptur werden danach beurteilt, wie häufig schwere Komplikationen auftreten. Die erneute Ruptur nach bereits verheiltem Achillessehnenriss (Reruptur der Achillessehne) ist ein großes Problem und tritt bei etwa 6% aller modern behandelten Achillessehnenrisse auf (Zwipp H. & Rammelt S., Tscherne Unfallchirurgie: Fuß, 2014). Wichtigster Risikofaktor für eine Reruptur ist die Nachbehandlung der Patienten – egal ob mit oder ohne Operation.

Ausnahme: bei einer Nachbehandlung mit der herkömmlichen konservativ – immobilisierenden Therapie (fester Gips oder Cast über 6-8 Wochen) steigt Wahrscheinlichkeit einer erneuten Achillessehnenruptur auf durchschnittlich 12% an (Lo I.K. et al., Clin J Sports Med, 1997). Wird also nach dem „alten Schema“ nachbehandelt, sind erneute Rupturen der Achillessehne etwa doppelt so häufig wie mit der modernen funktionell-konservativen Nachbehandlung – egal ob mit Operation oder ohne.

Was also tun bei erneutem Achillessehnenriss

Tritt nach abgeschlossener Behandlung ein erneuter Riss derselben Achillessehne auf, muss zunächst mit der Diagnostik begonnen werden. Zusätzlich zur ärztlichen Untersuchung und der Ultraschalldiagnostik ist hier zwingend ein MRT erforderlich. Nur so kann das Ausmaß der Degeneration und Narbenbildung der Achillessehne sicher beurteilt werden.

Die Auswahl des Therapieverfahrens richtet sich nach denselben Kriterien wie für alle anderen Achillessehnenrisse. Die Behandlung ohne Operation und die Operation mittels perkutaner Naht kommen in dieser Situation aber nicht mehr in Frage. Denn bei einer erneuten Ruptur müssen die auseinandergerissenen Sehnenenden angefrischt und zum Teil entfernt werden – das bedeutet es geht in jedem Fall ein Teil der Länge der Achillessehne verloren. Dieser Substanzdefekt muss bei einer offenen Operation wiederhergestellt werden.

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