Chronische Instabilität des oberen Sprunggelenks

Ursache und Krankheitsbild

Bei einer Instabilität klagen Patienten oft über unspezifische Beschwerden im Bereich des Sprunggelenks wie Schwellung, Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit oder fehlende Stabilität bei Belastung. Die ursächliche Verletzung kann manchmal Jahre zurück liegen oder ist gar nicht mehr erinnerlich.

Eine eingehende Untersuchung durch einen erfahrenen Fußspezialisten führt zusammen mit moderner Bildgebung (Sonografie / DVT / MRT) häufig zur richtigen Diagnose. Ohne Therapie kommt es oft zu schweren Folgeschäden. Die chronische Instabilität ist mit 50% die häufigste Ursache für eine Endoprothese des oberen Sprunggelenks.

OSG lateral Schmerzen

Therapie bei Instabilität des oberen Sprunggelenks

Konservativ

Sind Diagnose und Ursache geklärt, beginnt für die meisten Patienten ein intensives Trainingsprogramm mit Steigerung der Propriozeption, elektrischer Muskelstimulation, Kinesiotape-Therapie, individueller Orthesenversorgung, entzündungshemmenden Medikamenten und physiotherapeutischer Kräftigung. Nur bei ausbleibender Besserung unter intensiver Therapie über 3-6 Monate kommt eine Operation als Lösung in Frage.

Arthroskopie bei Impingement

Falls die Instabilität bereits zu knöchernen Abstützreaktionen und chronischer Schleimhautschwellung am Sprunggelenk geführt hat, kommt es oft zum Impingement. Das bedeutet schmerzhafte Einklemmungsphänomene und eingeschränkte Beweglichkeit am oberen Sprunggelenk. Dann kann mit der oben genannten konservativen Therapie oft keine nennenswerte Besserung erreicht werden, denn es besteht ein mechanisches Problem im Gelenk. Nach einer Probeinfiltration in der Praxis kann in solchen Fällen eine Arthroskopie des oberen Sprunggelenks helfen.

Bei solch einer Gelenkspiegelung wird das überschüssige Gewebe entfernt um die Beweglichkeit zu steigern und das Einklemmen in Zukunft zu verhindern. Solche Eingriffe führt Dr. Böhr in aller Regel als ambulante OP durch. An solch eine Operation schließt sich ein intensives Trainingsprogramm für die Patienten an, um die neu gewonnene Beweglichkeit zu erhalten und die Instabilität zu reduzieren.

Operation bei Instabilität und Arthrose

Falls die Instabilität bereits zu einer Arthrose im oberen Sprunggelenk geführt hat, ist die Prognose weniger günstig. Bei milder Arthrose kann mit einer Arthroskopie versucht werden die Situation zu verbessern. Oft kommt hier zusätzlich zur Gelenkspiegelung die Mini-Open Technik zum Einsatz, um große knöcherne Anbauten sicher zu entfernen.

Bei fortgeschrittener Arthrose des oberen Sprunggelenkes sind größere chirurgische Eingriffe notwendig wie Beinachsenkorrektur mit Knorpeltherapie, Arthrodese oder Endoprothese. In solch schwerwiegenden Fällen besprechen wir die möglichen Konsequenzen und Alternativen besonders ausführlich und sorgfältig mit unseren Patienten. Denn nur ein gut informierter Patient kann zusammen mit Dr. Böhr bewusst die individuell beste Lösung für sich finden.