Operation bei Plantarfasziitis & Fersensporn
Die meisten Patienten mit Plantarfasziitis oder Fersensporn brauchen keine Operation! Fast immer kann mit genauer Analyse und vom Fußspezialisten individuell angepasster Therapie eine Schmerzlinderung ohne Operation erreicht werden. Lesen Sie mehr dazu auf unserer ausführlichen Seite zu Plantarfasziitis und Fersensporn.
Für welche Patienten kommt eine Operation bei Plantarfasziitis in Frage?
Patienten mit Plantarfasziitis ohne relevante Besserung nach dem ersten Behandlungsversuch sollten zunächst prüfen, ob ausreichend gründlich nach einer möglichen Ursache gesucht wurde. Falls hier Zweifel bestehen, sollte ein Spezialist für Fuß und Sprunggelenk kontaktiert werden. Falls trotz gründlicher Analyse und individueller Therapie über mehrere Monate keine Besserung eintritt, kann eine Operation in Frage kommen.
Wie wird Plantarfasziitis operiert?
Grundsätzlich stehen mehrere OP Methoden bei chronifizierter Plantarfasziitis zur Auswahl. Für jeden Patienten muss abhängig von der Ursache der Beschwerden die richtige Methode eingesetzt werden:
- wurde keine ausreichende Dehnung von Wade und Plantarfaszie erreicht, kann über einen kleinen Schnitt in der Mitte der Wade eine Sehnenplatte durchtrennt werden (Strayer-OP). Dadurch werden Ferse und Plantarfaszie effektiv entlastet. Diese Op Methode ist besonders für übergewichtige Patienten geeignet.
- ist ein sehr großer knöcherner Sporn entstanden, der zu direkten mechanischen Problemen führt, sollte dieser Sporn entfernt werden Diese Situation stellt eine absolute Ausnahme dar!
- ist eine ausgeprägte Fehlstellung Ursache der Beschwerden (Knick-Senkfuß, TMT 1 Instabilität, ausgeprägter Spreizfuß mit Hallux Valgus) muss die korrekte Stellung der Knochen zueinander wieder hergestellt werden.
- In vielen Fällen kommt das Release der Plantarfaszie mit Dekompression des lokalen Nerven als OP Methode zum Einsatz.
Release der Plantarfaszie
Im Zentrum für Fuß und Sprunggelenk bevorzugen wir als OP-Methode zum Release der Plantarfaszie die partielle Fasziotomie mit zusätzlicher Dekompression des Nerven zum Fußaußenrand. Dabei wird über einen circa 4cm bogenförmigen Hautschnitt hinter und unter dem Innenknöchel etwa die Hälfte der Plantarfaszie quer durchtrennt und ein schmaler Streifen entfernt.
In geeigneten Fällen führt Dr. Böhr die partielle Fasziektomie auch als minimalinvasiven Eingriff durch. Hier kommen vor allem Patienten mit chronischer Plantarfasziitis ohne Beteiligung des Nerven zum Fußaußenrand und mit nur kleinem knöchernem Fersensporn in Frage.
Die arthroskopische OP-Methode zur hälftigen Ablösung der Plantarfaszie nutzen wir nicht mehr. Nach unserer Einschätzung überwiegen die erheblichen Risiken gegenüber möglichen Vorteilen.