Welcher Entlastungsschuh nach Hallux Valgus OP?

Die Hallux Valgus Korrektur ist der häufigste Eingriff in der modernen Fußchirurgie. Dabei wird in fast allen Fällen Knochen durchtrennt und mit einer Schraube oder Platte in eine verbesserte Position gebracht. Nach der Hallux Valgus Operation benötigt der Knochen Zeit und reduzierte Belastung, um wieder zusammenzuwachsen. In dieser Zeit tragen die frisch operierten Patienten einen speziellen Schuh, um das OP-Ergebnis nicht zu gefährden.

In Deutschland sind abhängig von der Operation zwei Prinzipien üblich:

  • der Entlastungsschuh mit gerader Sohle für Eingriffe an den Kleinzehen und einfache Hallux Valgus Eingriffe, z.B. Chevron-Osteotomie, Youngswick-Osteotomie oder Weil-Osteotomie
  • Der Short-Walker, eine Art kurzer Skistiefel der bis über das obere Sprunggelenk reicht. Dieses Modell kommt bei größeren Hallux Valgus Eingriffen wie der Lapidus-Arthrodese und komplexen Rückfußeingriffen zum Einsatz.
Shortwalker Hallux Valgus Op Fa Medi
exemplarisches Bild eines Short-Walker

Warum kein Vorfußentlastungsschuh – wie früher?

Früher oft üblich war ein Vorfußentlastungsschuh mit Aussparung der Sohle unter den Zehen. Dies führt jedoch vor allem bei älteren Patienten zu deutlicher Gangunsicherheit und Sturzneigung. Es hat sich gezeigt, dass das Prinzip des Vorfußentlastungsschuhs keine Vorteile im Vergleich zum Entlastungsschuh mit gerader Sohle bringt (z.B. FAS 01-2021, Navarro-Cano et al.). Nach unserer Meinung sollte deshalb der Entlastungsschuh mit gerader Sohle bevorzugt werden.

Egal ob Entlastungsschuh mit gerader Sohle oder Short-Walker: nach einer Hallux Valgus OP mit Knochendurchtrennung sollte für 6 Wochen ein Spezialschuh getragen werden, um das OP-Ergebnis zu sichern. Denn ganz ohne Schutz entsteht leicht einer Überlastung im Bereich der operierten Zehe. In aller Regel kann man nach kurzer Zeit mit dem Spezialschuh voll auftreten und ist wieder mobil.