Gicht & Hyperurikämie – was schmerzende Füße mit Spargel zu tun haben
Es ist wieder Spargelsaison und fast überall kann man dieses wohlschmeckende, fettarme und zuckerarme Gemüse frisch vom Erzeuger in den Auslagen finden. Zur Spargelzeit ist aber nicht nur an den Verkaufsständen Hochbetrieb. Im Zentrum für Fuß und Sprunggelenk von Dr. Stefan Böhr berichten besonders viele Menschen von plötzlich beginnenden Schmerzen im Bereich der Großzehe, begleitet von Rötung, Schwellung und eingeschränkter Beweglichkeit – die typischen Zeichen eines Gichtanfalls!
Häufige Ursache ist der Spargel! Denn Spargel enthält besonders viel Purin, einer harmlosen chemischen Substanz, die der menschliche Körper aber nur schwer ausscheiden kann. Aus Purin bildet der Körper Harnsäure und es entsteht eine Hyperukrikämie, also zu viel Harnsäure im Blut. Wird die Menge an Harnsäure im Körper zu groß, bilden sich kleine farblose Kristalle – und zwar besonders häufig im Grundgelenk der großen Zehe. Dies führt zu einer sehr schmerzhaften Entzündung des Gelenkes: der Podargra.
Übrigens: auch Bier, Rotwein, Fleisch und bestimmte Fischarten enthalten sehr viel Purin und können einen Gichtanfall auslösen – nicht nur zur Spargelzeit!

Sie kennen diese Situation? Im Zentrum für Fuß und Sprunggelenk in Berlin Zehlendorf finden Sie kompetente Ansprechpartner rund um das Thema Gicht, Hyperurikämie und Podagra. Sprechen Sie uns an!
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S3 Leitlinie zur Gicht Behandlung bei Hyperuriämie
Für wichtige und häufige Erkrankungen werden in Deutschland von den medizinischen Fachgesellschaften Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung erstellt. Dabei stehen die aktuellen Erkentnisse der Wissenschaft und der Nutzen für Patienten im Vordergrund. Für Gicht / symptomatische Hyperuriämie gibt es nun eine neue S3 Leitline mit aktualisierten Empfehlungen für Ärzte und Patienten.
Besonders im Vordergrund steht die Ursache der Gichtanfälle: hohe Harnsäurewerte im Blut. Die aktuelle Leitlinie empfiehlt eine „Treat to target“ Strategie – also das gezielte und langfristige Senken des Harnsäurespiegels im Blut mit Medikamenten. Angestrebt wird dabei ein Serumharnsäurewerte unter 6mg/dl Blut. Die zentrale Anlaufstelle für Patienten ist dabei der Hausarzt, denn es gibt Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Erkrankungen zu beachten, wenn der Harnsäurewert mit Medikamenten gesenkt werden soll.
Die dauerhafte Senkung des Harnsäurespiegels im Blutserum ist das entscheidende Mittel um langfristige Gelenkschäden zu verhindern. Dazu ist die Mitarbeit des betroffenen Patienten von zentraler Bedeutung: ohne Ernährungsumstellung und regelmäßige Medikamenteneinnahme ist kein nennenswerter Erfolg zu erwarten. Besonders Übergewicht und übermäßiger Alkoholkonsum steigern das Risiko für Gichtanfälle deutlich.
Hilfe bei akutem Gichtanfall
Entzündungshemmende Medikamente spielen beim akuten Gichtanfall die wichtigste Rolle! Neben den klassischen NSAR (zum Beispiel: Ibuprofen, Diclofenac oder etwas moderner Etoricoxib) werden weiterhin Colchicin und Glukokortikoide („Cortison“) bei akutem Gichtanfall empfohlen.